Besonders hohe Erregerkonzentrationen wurden zunächst im Nervengewebe
(Gehirn und Rückenmark) der erkrankten Tiere entdeckt. Sie lagern sich
jedoch auch stark in den Lymphorganen wie der Milz an. Inzwischen wurden
sie jedoch auch im Muskel und im Blut der kranken Tiere nachgewiesen. Kälber
können sich bei der Mutter über den Mutterkuchen anstecken (maternale
Transmission). Die Infektion wurde ursprünglich vermutlich über
Tierfutter verbreitet. Diesem wird Tiermehl beigemischt. Seit 1972 wurde
in Großbritannien die Wärmebehandlung nur noch mit 80° C statt mit 130°
C durchgeführt. Dadurch könnte der besonders hitzebeständige Erreger
von an der Traberkrankheit infizierten Schafen auf Rinder übertragen
worden sein.
In Deutschland wurde Tiermehl nach dem Gesetz wie folgt behandelt: 133°C
mit einem Druck von 3 bar, 20 Minuten. Der EU Lenkungsausschuss hält
diese Behandlung nicht mehr für ausreichend sicher und empfiehlt
stattdessen die folgende Behandlung: 140°C, 3,6 bar, 30 Minuten.
Inzwischen wurde nachgewiesen, daß auch anderer Tierarten wie Mäuse,
Affen und Katzen infiziert werden können.
Bei aller Vorsicht sollte man bedenken, dass die Wahrscheinlichkeit sich jetzt noch mit BSE zu infizieren außerordentlich gering ist. Dennoch sollte man beim Kauf von Rindfleisch und Rinderprodukten sehr genau auf die Herkunft des Tieres (Züchter, Schlachthof) achten. Eine Berliner Firma namens Biopsytec arbeitet an einem hervorragendem Ohrmarkierungssystem, das mit Hilfe eines genetischen Fingerabdrucks die Herkunft eines Stücks Fleisch im Supermarkt eindeutig zu einer Herde zurückführen.
Datum:25.11.2000
Quelle: A Med-World AG