Staatliche Maßnahmen zur BSE-Bekämpfung
Mitte '88 seitdem der Zusammenhang zwischen BSE und Tiermehlfütterung
bekannt wurde, ist in England der Zusatz von Wiederkäuerproteinen zu Futtermitteln für Wiederkäuer verboten. Außerdem wurde eine BSE-Meldepflicht eingeführt und die Vernichtung erkrankter Tiere angeordnet Ende'89 / Anfang'90Verbot der EG-Kommission, über 6 Monate alte Tiere aus Großbritannien (GB) in Länder der EU einzuführen. Bis 6 Monate alte Kälber BSE-freier Elterntiere dürfen nur dann importiert werden, wenn sie gekennzeichnet sind und vor Ablauf ihres 6. Lebensmonats geschlachtet werden. "Scrapie-Erreger-verdächtige" Organe (Gehirn, Rückenmark, Milz, Thymus, Mandeln und Eingeweide) dürfen nicht mehr zur Herstellung von für den zum menschlichen Verzehr bestimmten Lebensmitteln verwendet werden
Seit 1990Rinder-Schlachtabfälle dürfen auf Erlaß der britischen Regierung nicht mehr verfüttert werden Seit 1994Beimischung von Tiermehl in Kraftfuttermittel für Wiederkäurer wird in Deutschland untersagt Anfang '94Das Bundesgesundheitsamt erläßt spezielle Richtlinien für
pharmazeutische Rohstoffe von Rind, Schaf und Ziege Mitte '94Laut Beschluß des Veterinärausschusses der EU darf entbeintes Muskelfleisch von englischen Rindern nur noch ohne anhängende Gewebe - einschließlich Nervenfasern und Lymphknoten exportiert werden. Frischfleisch mit
Knochen muß von Tieren stammen, deren Herden seit mind. 6 Jahren BSE-frei sind. Schlachtverbot für aus GB importierte Fleischrinder, von denen keine Bescheinigung eines britischen Amtsarztes über ihre Herkunft aus BSE-freien Beständen vorliegt Ende '94Auf Anraten des Wisssenschaftlichen Veterinärausschusses hob die EU-Kommision Import-Beschränkungen für Fleisch britischer Rindern, die nach dem 01.01.1992 geboren wurden, auf
Mitte '95Importverbot für englisches Rindfleisch, daß nicht von Tieren stammt, die jünger als 2,5 Jahre alt sind bzw. deren Herden in den letzen
6 Jahren BSE-frei waren. Widrigenfalls muß es von anhängendem Gewebe inklusive Nerven- und Lymphgewebe befreit worden sein.
Ende '95Einige Bundesländer verhängen Importstop für britisches Rindfleisch Ende März'96Eilverordunung des Bundesgesundheitministeriums, die die
Einfuhr von Rindfleisch, Rindfleischerzeugnissen und Tiermehl aus GB verbietet. Aus der Schweiz dürfen ebenfalls keine lebenden Tiere mehr
eingeführt werden Anfang April'96 Die EU sieht mehrjährige Notschlachtungsprogramme (jährlich ca. 800000 Tiere) in England vor. Alle Rinder, die älter als 30 Monate sind oder mit Knochenmehl gefüttert wurden, sollen getötet werden. Das Importverbot für Schweizer Rindfleisch wird aufgehoben.
Datum:April 1996
Quelle:Informations-und Dokumentationsstelle am
Institute für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig.Universität Gießen